Neue Forschungsergebnisse [1] erfordern Neueinstufung von ZOLADEX als kuratives Heilmittel
Geschrieben am 13-11-2006 |
Macclesfield, England, November 13 (ots/PRNewswire) -
- Die Ergebnisse stellen die bisherigen Annahmen und derzeitigen Richtlinien zur Behandlung nicht metastasierenden Prostatakrebses mit schlechter Prognose mit adjuvanten LHRH-Antagonisten in Frage
Die neuen, heute auf dem 28. Kongress der Société Internationale d'Urologie (SIU) in Kapstadt in Südafrika vorgestellten Forschungsergebnisse zeigen, dass mit einer adjuvanten Androgendeprivationstherapie mit ZOLADEX (Goserelin) Prostatakrebs auf Dauer unter Kontrolle gehalten werden kann, sodass die Patienten ihre Krankheit überleben [1]. Die Wissenschaftler ziehen daraus den Schluss, dass adjuvant verabreichtes Goserelin neu als Behandlung mit kurativer Absicht bei Männern mit nicht metastasierendem Prostatakrebs und schlechter Prognose eingestuft werden sollte und rufen dazu auf, dass diese Tatsache auch in den derzeitigen klinischen Behandlungsrichtlinien berücksichtigt wird.
In den Forschungsergebnissen werden auch andere Krebstherapien vorgestellt, die neu als "kurativ" eingestuft worden sind, so z.B. Cisplatin-basierte Chemotherapien, die die Behandlung von Hodenkrebs revolutioniert haben, sodass diese Krankheit bei einem beträchtlichen Teil der betroffenen Männer ausgerottet werden kann, sowie die Langzeitergebnisse mit Tamoxifen nach einer Brustkrebsoperation bei Frauen, die dazu führten, dass der Wirkstoff als Behandlung mit kurativer Absicht neu eingestuft wurde.
Dr. Neil Fleshner von der Urologieabteilung des Princess Margaret Krankenhauses in Toronto, Kanada, der die Ergebnisse vorstellte, erklärte: "Die Auswertung von vier Langzeitstudien zeigt deutlich, dass die adjuvante Behandlung mit Goserelin nicht metastasierenden Prostatakrebs mit schlechter Prognose langfristig unter Kontrolle halten kann, sodass ein Grossteil der betroffenen Männer die Krankheit überlebt. Bisher galten LHRH-Antagonisten als palliative Behandlung bei metastasierendem Prostatakrebs und viele Ärzte betrachten die adjuvante Hormontherapie, trotz der Zahl der Studien, die positive Überlebensergebnisse bei nicht metastasierendem Prostatakrebs mit schlechter Prognose aufweisen, auch heute noch als eine palliative Behandlungsoption. Die neuen Ergebnisse stellen die bisherigen Erkenntnisse grundsätzlich in Frage. Dies ist für den Kliniker und die betroffenen Männer gleichermassen von grosser Bedeutung, da es zeigt, dass unsere Sicht und der bisherige Einsatz dieses Wirkstoffes veraltet sind und dass eventuell einige Männer derzeit nicht von den besten Heilungschancen profitieren können".
Der Begriff der "Heilung" bei Krebs
Der Begriff der "Heilung" ist in der Onkologie gefühlsbeladen und sehr schwierig, denn derzeit gibt es kein diagnostisches Verfahren, dass es dem Arzt ermöglichen würde festzustellen, ob alle Krebszellen vernichtet worden sind. Aus diesem Grunde benutzen Onkologen den Begriff "Heilung" nur sehr zögerlich. Eine Definition der Krebsheilung wurde erstmals in den 70er Jahren vorgenommen. Sie besagte, dass eine Heilung bei gesunden Überlebenden dann vorliegt, wenn ihre Gesamtüberlebensrate der der Gesamtbevölkerung gleichen Alters und gleichen Geschlechts entspricht [2]. Dieses Konzept führte zu den Fünfjahres-Überlebensraten, die als Kriterium für eine erfolgreiche Krebsbehandlung weitgehend akzeptiert sind.
Doch haben die modernen Behandlungsmethoden, die Früherkennung und die zunehmende internationale Zusammenarbeit und der Datenaustausch dazu geführt, dass der Begriff des Fünfjahres-Überlebens bei vielen Krebsarten hinfällig wurde. Die Auswertung anderer urogenitaler Krebsarten (Blasenkrebs, Hodenkrebs und Nierenkrebs) durch die Forscher zeigt, dass die Heilungschance von der Tumorart und vom Krankheitsstadium abhängt. So stellte sich z.B. bei einer fünfjährigen Beobachtung von Patienten mit muskelinvasivem Übergangszellkarzinom der Blase heraus, das die Behandlung mit einer Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung bzw. Operation nicht ausreicht, da die Überlebenskurve nicht abflachte und aufgrund der Zunahme des invasiven Blasenkrebses ein Beobachtungszeitraum von mehr als fünf Jahren nötig war, um die Heilung zu bewerten [3].
Ist es überhaupt möglich, Patienten zu "heilen", die unter einem nicht metastasierendem Prostatakrebs mit schlechter Prognose leiden?
Die Forscher sichteten die Überlebensdaten von vier klinischen, randomisierten und kontrollierten Langzeitstudien bei Männern mit nicht metastasierendem Prostatakrebs mit schlechter Prognose, die nach der Erstbehandlung (radikale Prostatektomie bzw. Bestrahlung) eine adjuvante Hormontherapie mit Goserelin erhielten [4],[5],[6],[7]. Die Wissenschaftler betrachteten Goserelin, da es sich um den am besten untersuchten LHRH-Antagonisten handelt, der als einziger LHRH-Antagonist als adjuvante Therapie in einer Reihe randomisierter, kontrollierter Überlebensstudien mit einer Nachbeobachtung von über fünf Jahren untersucht wurde. Anhand dieser Ergebnisse schätzten die Forscher ein, ob das Heilungspotenzial gemäss einer spezifisch für Prostatakrebs geänderten Definition der Heilung erreicht wurde. Diese Definition besagt, dass Heilung vorliegt wenn 1. die Überlebenskurve ohne Krankheit nach 10 bis 15 Jahren nach der Behandlung abflacht und 2. die Gesamtüberlebensrate sich der der gesunden altersentsprechenden männlichen Bevölkerung annähert [1]. Die Ergebnisse zeigen dass:
- in allen vier Studien bei einem beträchtlichen Teil der Männer mit nicht metastasierendem Prostatakrebs mit schlechter Prognose (d.h. u.a. PSA-Werte > 20 ng/ml und Gleason-Score > 8), die adjuvant mit Goserelin behandelt wurden, die Krankheit langfristig unter Kontrolle war
- die krankheitsfreie Überlebenskurve (nach Kaplan-Meier) im Laufe der Langzeitbeobachtung abflacht, was zeigt, dass viele Männer keinen Rückfall erlitten
- die Gesamtüberlebenskurven insbesondere zeigen, dass die Patienten keine signifikante zusätzliche Mortalität im Zusammenhang mit Nebenwirkungen der Langzeiteinnahme von Goserelin aufwiesen
Veraltete Richtlinien
In die Zukunft blickend, erklärte Dr. Fleshner: "Die Behandlungsrichtlinien der European Association of Urology und der American Society of Clinical Oncology betrachten derzeit die adjuvante Hormontherapie nicht als potenziell kurative Behandlung. Es ist jedoch anzumerken, dass insgesamt ähnliche Langzeitergebnisse mit Tamoxifen als adjuvante Behandlung nach chirurgischem Eingriff bei Frauen mit Brustkrebs dazu führte, dass dieser Wirkstoff als Behandlung mit kurativer Absicht neu eingestuft wurde. Wir sind der Meinung, dass adjuvant verabreichtes Goserelin bei Patienten mit nicht metastasierendem Prostatakrebs mit schlechter Prognose als Behandlung mit kurativer Absicht neu eingestuft werden sollte".
Redaktionelle Hinweise
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'ZOLADEX' ist ein Markenzeichen und Eigentum der AstraZeneca Unternehmensgruppe.
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www.zoladex.com
www.prostateline.com
Quellenhinweise:
[1] N. Fleshner et al. Adjuvant androgen deprivation therapy augments cure and long-term cancer control in men with poor prognosis, nonmetastatic prostate cancer. Presented at SIU, Cape Town, November 2006.
[2] Frei III E, Gehan EA. Definition of cure for Hodgkin's disease. Cancer Res 1971; 31: 1828-33.
[3] Fellin G, Graffer U, Bolner A, Ambrosini G, Caffo O, Luciani L. Combined chemotherapy and radiation with selective organ preservation for muscle-invasive bladder carcinoma. A single-institution phase II study. Br J Urol 1997; 80: 44-9.
[4] Messing EM et al. Immediate versus deferred androgen deprivation treatment in patients with node-positive prostate cancer after radical prostatectomy and pelvic lymphadenectomy. Lancet Oncol 2006: 7; 472-79.
[5] Pilepich MV, Winter K, Lawton CA et al. Androgen suppression adjuvant to definitive radiotherapy in carcinomas of the prostate - long term results of phase III RTOG 85-31. Int J Radiat Oncol Biol Phys 2005; 61: 1285-90.
[6] Bolla M, Collette L, Blank L et al. Long-term results with immediate androgen suppression and external irradiation in patients with locally advanced prostate cancer (an EORTC study): a phase III randomised trial. Lancet 2002; 360: 103-8.
[7] Hanks GE, Pajak TF, Porter A et al. Phase III trial of long-term adjuvant androgen deprivation after neoadjuvant hormonal cytoreduction and radiotherapy in locally advanced carcinoma of the prostate: the Radiation Therapy Oncology Group Protocol 92-02. J Clin Oncol 2003; 21: 3972-8.
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